Siedlung Horton

Wandelbarer Wohnungsbau: Kontinuität und Erneuerung

Der Entwurf für die Siedlung Horton als wandelbarer Wohnungsbau im ländlichen Raum wurde im Rahmen eines international offenen Architekturwettbewerbs entwickelt. Aufgabe war es, innovative Wohnformen in den Yorkshire Dales, einem dünn besiedelten Gebiet im Norden Englands, zu planen, die die Attraktivität der Region für jüngere Menschen und Unternehmen steigert und ihrem Wegzug entgegenwirkt. Unser Wettbewerbsbeitrag, einer von 110 Arbeiten aus dem In- und Ausland, wurde von der Jury mit dem 2. Preis ausgezeichnet.

Herausforderung

Horton-in-Ribblesdale, ein Dorf in den Yorkshire Dales im Norden Englands, steht vor der gleichen Herausforderung wie viele andere kleinere Gemeinden entfernt von größeren Städten. Mit der Alterung der Bevölkerung, dem Verlust von Arbeitsplätzen und der Schließung lokaler Schulen nimmt die Vitalität des Dorfes ab. Zwar bringen Touristen, angezogen von der schönen Landschaft und der bekannten Yorkshire-Drei-Gipfel-Wanderung, eine vorübergehende Quelle neuen Lebens. Aber das Dorf braucht mehr als Tagesbesucher – es muss eine neue Balance zwischen Kontinuität und Erneuerung finden. Unser Entwurf für die Siedlung Horton als wandelbarer Wohnungsbau zielt darauf ab, jüngere Generationen in die Region zurückzuholen – angezogen von einer Architektur, die das Regionale neu interpretiert, flexible nutzbar und erschwinglich ist.

Integration

Die Entwicklung von Horton-in-Ribblesdale und seinen traditionellen Bauformen ist stark von der Landschaft geprägt, deren Hügel sich bin in den Ortskern ziehen. Die Gebäude, erbaut mit lokalen Materialien, sind von spezifischen klimatischen und geologischen Gegebenheiten geprägt und auf die Aktivitäten des Ortes ausgelegt. Unser Entwurf greift über Materialität, Dachwinkel und die Positionierung der Häuser diese Themen auf.

Die Hanglage des Wettbewerbsgeländes hat einen Schlüsselaspekt des Entwurfs inspiriert – die Kalksteinmauern, die als Vermittler zwischen unebenem Terrain und modularen, vorfabrizierten Bauelementen dienen. Sie stellen einen Bezug zu den Trockenmauern der Umgebung, die die Landschaft durchziehen und Fluren begrenzen, her. Die vertikalen Holzverschalungen der ortstypischen Scheunen finden ihr Echo in den ebenfalls mit Holz verkleideten Wohnbereichen der neuen Häuser.

Wandelbarkeit

Im Gegensatz zu den in Holzbauweise errichteten und der Wohnnutzung dienenden Obergeschossen, ist die Nutzung der Räume im Erdgeschoss bewusst offen angelegt. Umschlossen von Kalksteinmaurern und einfach in der Herstellung und Ausstattung, können hier Lagerräume, Werkstätten oder Sporträume entstehen. Mit wenig Aufwand können die Erdgeschosse aber auch Läden, Büro- oder Behandlungsräume beherbergen und somit Wohnen und Arbeiten verbinden.

Große Schiebetüren in den hellen und offenen Wohnbereichen ermöglichen Flexibilität in den Grundrissen und bedienen unterschiedliche Wohnbedürfnisse. Zudem bieten ausbaufähige Dachräume leicht erschließbare Erweiterungsmöglichkeiten.

Durch vorfabrizierte Baumodule, einfache Geometrien und Möglichkeiten des Selbstausbaus können Baukosten erheblich gesenkt und bezahlbarer Wohnraum für jüngere Generationen geschaffen werden. Die Siedlung Horton als wandelbarer Wohnungsbau trägt somit maßgeblich zur nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raumes bei.

Planungsteam

Der Entwurf wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Patalab Architekten, Ingenieurbüro MHA und Kostenberatern Deacon & Jones entwickelt.

Auszeichnungen

2. Preis im international offenen Wettbewerb

Bewertung durch die Wettbewerbsjury

„Der Wettbewerbsbeitrag von Patalab Architekten wurde als sehr hochkarätig empfunden und die Jury war von der Tiefgründigkeit und dem Gestaltungswillen beeindruckt. Es wird angenommen, dass das Projekt mit seiner zeitgenössischen Ästhetik insbesondere die jüngere Generation ansprechen würde. Der Vorschlag, größere Arbeitsbereiche in die Häuser zu integrieren, was ein Gefühl von Urbanität erzeugt, wird sehr begrüßt.“

Weitere Informationen über den Wettbewerb

Baugrundstück Baugrundstück Statisches System, Konzeptskizze MHA

 

„Der Wettbewerbsbeitrag von Patalab Architekten wurde als sehr hochkarätig empfunden und die Jury war von der Tiefgründigkeit und dem Gestaltungswillen beeindruckt.“

Bewertung der Wettbewerbsjury

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