ProjekteFriedhofskapelle Glasnevin
Die Friedhofskapelle Glasnevin in Dublin ist dem Osteraufstand von 1916 gewidmet, in dem irische Republikaner für die Unabhängigkeit ihres Landes aufbegehrten. Sie dient zum einen dem Andenken der 232 Opfer des Aufstandes; zum anderen ist sie Ort für Trauerfeiern kürzlich Verstorbener.
Ort der Ruhe
Südlich des bestehenden Osteraufstand-Denkmals positioniert und von einem Wasserbecken umgeben, stellt sich die Friedhofskapelle als ein markanter steinverkleideter Baukörper dar. Sie definiert über ihre Schlichtheit den Ort als Ort der Ruhe, des Andenkens und des Insichkehrens.
Jedes einzelne der 232 Opfer des Osteraufstandes wird durch eine Öffnung in der Kapellenaußenwand repräsentiert. Die Wandöffnungen finden ihr ephemeres Pendant in den Spiegelungen auf der Wasseroberfläche, die eine immaterielle Verbindung zum Ort herstellen, an dem die Opfer begraben sind.
Transluzente Dachkonstruktion und Transzendente Räume
Der Kapelleninnenraum ist ein Gefäß voller Licht. Umhaust von schützenden Mauern, durchflutet mildes Tageslicht den Raum von oben. Es wird durch das geschwungene Membrandach gefiltert, das auf eleganten radial angeordneten Holzträgern ruht. Die transluzente Dachkonstruktion kontrastiert in ihrer Leichtigkeit die gravitative Schwere der Umfassungswände, scheint im Raum zu schweben und erinnert an die Flügel eines Vogels. Die physischen Grenzen der Kapelle lösen sich nach oben auf und transzendente Räume öffnen sich.