ProjekteWimbledon Gartenzimmer
Patalab Architekten wurde beauftragt, als Teil der umfangreichen Renovierung eines edwardianischen Wohnhauses im Londoner Stadtbezirk Wimbledon ein neues Gartenzimmer zu schaffen. Bauherr ist ein Ehepaar, das in Rente geht und somit mehr Zeit mit seinem Garten verbringen möchte. Es wünschte sich eine Erweiterung des Wohnhauses zum Garten, in dem Setzlinge gezogen werden können und der einen weichen Übergang zwischen Innen und Außen schafft, sodass das Haus Teil des Gartens und der Garten Teil des Hauses wird. Das neue Gartenzimmer war somit ein zentrales Element des Gesamtprojekts.
Sich auflösende Holzstruktur
Das Gartenzimmer wurde als leichte Holzkonstruktion entwickelt und ist eine zeitgenössische Interpretation eines Gartenpavillons. Es besteht aus insgesamt 36 Lamellen aus Zedernholz, das im Witterungsprozess sich silbern verfärben wird. Der Abstand zwischen den einzelnen Lamellenreihen vergrößert sich graduell zum Garten hin und erzeugt somit den Effekt, dass sich das Haus zum Garten hin auflöst.
Skulpturaler Brise-Soleil-Effekt
Der Entwurf ist in enger Zusammenarbeit mit den Ingenieuren von Structure Mode entstanden. Ein wichtiger Aspekt war die Betonung des Holzrahmens und nicht der Stahlkonstruktion, die den Pavillon und seine auskragenden Elemente trägt. T-förmige Stahlstreben wurden so konzipiert, dass fast nicht sichtbar sind. Computermodellierung und – simulation wurden verwendet, um die Dimensionen der Stahlunterkonstruktion zu gering wie möglich zu halten und die Lamellen parametrisch zu positionieren. Die Anforderungen an die Handwerker und ausführenden Firmen waren hoch, mussten doch Holz und Stahl vor Ort präzise gefügt werden, um Bewegungsfugen auszubilden und Feuchtigkeitsschutz zu gewährleisten. Das Ergebnis ist ein skulpturaler Brise-Soleil-Effekt, der Entwurfsthemen aufgreift, die Patalab Architekten schon seit Jahren interessiert: Bewegung, Spannung, Licht und Schatten.